Im Jahr 1919 gegründet, war die Bodan-Werft in Kressbronn einst die größte industrielle Werft am Bodensee. Wo einst Fähren und Dampfer vom Stapel liefen, sind nun denkmalgeschützte Historie und anspruchsvolle neue Architektur vereint.
Das Projekt wurde in drei Bauabschnitte unterteilt
Im ersten und zweiten Bauabschnitt sind rund 100 Wohnungen entstanden. Innerhalb des dritten Bauabschnittes, der bis März 2017 fertiggestellt wurde, sind in den denkmalgeschützten Hallen 20 Wohnungen durch ein Haus-im-Haus-Prinzip entstanden. Für die Sanierungsarbeiten war die Geiger Umweltsanierung zuständig, die Errichtung der Gebäude wurde durch Geiger Schlüsselfertigbau realisiert. Im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans wurde eine Umnutzung des Geländes beschlossen und umgesetzt. In den ersten beiden Bauabschnitten wurden sechs Gebäude mit insgesamt 102 Wohnungen und 250 Tiefgaragenplätzen fertiggestellt.
Die Architektur besticht durch Klarheit und Öffnung der Wohnräume zur Südwest-Seite mit Blick auf den Bodensee. Die vorgehängte und hinterlüftete Fassade besteht aus Lärchenholzlamellen und Faserzementplatten mit einer geschossweisen horizontalen Bänderung aus Faserzementbauteilen.
Das anstehende Grundwasser in der Baugrube wurde durch einen geschlossenen Spundwandverbau separiert und anschließend über ein Absetzbecken in den angrenzenden Bodensee gepumpt. Die Tiefgarage und die Keller der Wohngebäude wurden als „Weiße Wanne“ mit speziellem Abdichtungskonzept gegen den Grundwasserdruck ausgeführt. Die Bodenplatte der Tiefgarage wurde verstärkt und mit zusätzlichen Schwerlastkörpern gegen den Auftrieb des Grundwassers gesichert.
In enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurden zwei von insgesamt sechs vorhandenen Werfthallen im „Haus in Haus Prinzip" zu Wohngebäuden umgebaut. Vor der umfangreichen Sanierung wurde ein detailliertes Sanierungskonzept entwickelt. Die westlich gelegene Stahlbetonhalle mit Fachwerkholzbinder aus dem Jahr 1956 wurde bis auf die Tragkonstruktion zurückgebaut.
Anschließend wurde das neue Gebäude in der Halle unterkellert und mit der im zweiten Bauabschnitt gebauten Tiefgarage verbunden. Parallel zum Bau des Wohngebäudes in der Halle wurde die eigentliche Sanierung und Konservierung der Stahlbetonhallenkonstuktion und des Holzfachwerks ausgeführt.
Schlussendlich wurden neun, überwiegend Maisonettewohnungen und eine Zahnarztpraxis in die renovierte Bestandshalle integriert. Die östliche Stahlhalle aus dem Jahr 1936 inkl. deren Schnürbodenanbau wurde ebenfalls bis auf die Tragkonstruktion zurückgebaut. Die Gründung des neuen Gebäudes wurde in die vorhandene Slipanlage integriert und mittels schräg, teils konisch verlaufenden Stahlbetonstützen umgesetzt. Die zehn Wohnungen können über einen Glasaufzug erreicht werden. Das Projekt erhielt die Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 den Architekturpreis des Landesverband Baden-Württemberg.