Seit jeher lautet unser Grundsatz: Ressourcen effizient nutzen! An unserem Standort in Ellhofen wollen wir daher die lange Tradition der Kiesproduktion mit der zukunftsorientierten Vision einer modernen Kreislaufwirtschaft verbinden.
Wir wollen alle wiederverwertbaren Materialien effizient recyceln. Die dadurch entstehenden Sekundärrohstoffe tragen zu einer Schonung natürlicher Ressourcen bei. Mineralische Abfälle (wie Boden, Bauschutt und Gleisschotter) sind mit jährlich circa 220 Millionen Tonnen (Stand 2020) der größte Abfallstrom in Deutschland. Boden und Steine und insbesondere Bauschutt können durch eine maschinell-technische Aufbereitung zu hochwertigen Sekundärrohstoffen recycelt und dem Stoffkreislauf, der Wirtschaft und somit der Gesellschaft wieder zurückgegeben werden. Mineralische Ersatzbaustoffe können vor allem im Bausektor hochwertig wiederverwendet werden und schonen dadurch primäre Rohstoffe.
Die Gesetzgebung zur Abfallwirtschaft in Deutschland und in Bayern hat das vorrangige Ziel, Abfälle zu vermeiden (Vermeidungsprinzip). Nicht vermeidbare Abfallströme sollen einer Wiederverwertung und dem Recycling zugeführt werden. Sprich: Die Abfälle sollen im Wirtschaftskreislauf verbleiben. Erst als letzte Option ist die Abfalleinlagerung auf Deponien vorgesehen (Abfallhierarchie). Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft wurde durch die Einführung der Ersatzbaustoffverordnung (ErsatzbaustoffV) Mitte 2023 noch einmal deutlich hervorgehoben.
Die Geiger Gruppe denkt seit vielen Jahren genau in diesen Kreisläufen. Das gilt sowohl für den Lebenszyklus von Bauwerken im Sinne von Bauen - Erhalten – Sanieren, als auch für Stoffkreisläufe durch Gewinnen, Recyceln und Wiederverwenden.
Am Standort Ellhofen soll die Idee der Kreislaufwirtschaft ein weiteres Mal – (u. a. Kreislaufstandort in Memmingen) in die Praxis umgesetzt werden. Wir wollen Sie als interessierte Öffentlichkeit frühzeitig mit auf diesen Weg nehmen von der Idee, über die Planung und Genehmigung hin zum fertigen Projekt und Sie in allen Phasen mit wichtigen Informationen versorgen.
Wenn Sie darüber hinaus Fragen oder Anregungen haben, können Sie diese gerne über das bereitgestellte Kontaktformular an uns senden. Wir werden die Anfragen sammeln und beantworten.
Die Geiger Gruppe beabsichtigt, den bestehenden Betriebsstandort Ellhofen zum Kreislaufstandort zu entwickeln und auszubauen.
Wesentliche Bestandteile des Kreislaufstandortes sind
Schüttgut- bzw. Betriebshallen für die Lagerung und Aufbereitung von Materialien
Freiflächen für die Lagerung und die Aufbereitung von Materialien
Mineralik-Waschanlage inkl. Mitnutzung des bestehenden Kieswerkes
Bodenkonditionierungsanlage
Die vorhandenen Komponenten (Betonwerk und Betriebsgebäude) werden in das Konzept mit eingebunden. Das Zusammenspiel des bestehenden Standortes mit der Weiterentwicklung zum Kreislaufstandort unterstützt nicht nur den Erhalt der Primärrohstoffgewinnung und –veredelung. Es sorgt auch für einen zukunftsfähigen Betrieb mit einem wertvollen Beitrag zur Schonung der Ressourcen Kies und Sand durch die Herstellung und Nutzung von Sekundärrohstoffen. Als Beispiel hierfür steht das Betonwerk. Aktuell erfolgt die Betonherstellung unter Einsatz von natürlichen Zuschlagstoffen wie Kies und Sand. Künftig können im Kieswerk nach einem technischen Umbau Sekundärrohstoffe hergestellt werden, die u.a. als Zuschlagstoff bei der Betonproduktion (R-Beton) zum Einsatz kommen.
Im Folgenden finden Sie häufig gestellte Fragen und unsere Antworten rund um die Kreislaufwirtschaft und unser Projekt am Standort Ellhofen.
An einem Kreislaufstandort werden hochwertige Sekundärrohstoffe aus Abfallstoffen zurückzugewonnen beziehungsweise Abfälle zur weiteren Verwertung gelagert, auf- und vorbereitet. Ausgestattet mit moderner Aufbereitungstechnologie werden wiederverwertbare Materialien effizient recycelt und Sekundärrohstoffe hergestellt, die idealerweise direkt vor Ort bspw. als Zuschlagstoffe wieder zum Einsatz kommen.
Der traditionsreiche Standort in Ellhofen ist aufgrund seiner Lage und Vorprägung mit bestehender Infrastruktur prädestiniert für den Aus- und Umbau zum Kreislaufstandort. Die direkte Verwendung der gewonnenen Recyclingbaustoffe vor Ort im bestehenden Betonwerk ist ebenfalls möglich.
Zudem liegt der Standort zentral im Landkreis Lindau, der kaum mehr über Primärrohstoffquellen als auch Entsorgungsmöglichkeiten für Boden und Bauschutt verfügt. Die Umwandlung zu einem Kreislaufstandort ermöglicht die nachhaltige und langfristige Nutzung bestehender Betriebsstrukturen und Betriebsflächen, wodurch Eingriffe und Belastungen in den Naturhaushalt minimiert werden können.
Für den Kreislaufstandort ist eine Bauleitplanung (Bebauungsplan) nach §§ 8 und 9 BauGB erforderlich.
Für die Errichtung und den Betrieb der Gebäude und Anlagen bedarf es anschließend einer Genehmigung nach Bundes-Immissionschutzgesetz (BImSchG).
Bereits im Bauleitplanverfahren stellen wir über die Auslegungen von Planungsunterlagen eine frühzeitige und formelle Öffentlichkeitsbeteiligung sicher. Die Planung wird zudem in öffentlichen Gemeinderatssitzungen behandelt. Auch im Genehmigungsverfahren nach BImSchG gibt es erneut gesetzlich geregelte Auslegungsfristen der Planungsunterlagen zur umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit. Informationsveranstaltungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger am Standort Ellhofen führen wir ergänzend hierzu durch.
Zudem können Sie ihre Fragen an uns jederzeit über das Kontaktformular auf dieser Seite richten.
Für die Zufahrt zum Kreislaufstandort wird die Geiger Gruppe extra eine zusätzliche neue Zufahrt bauen, die von der Steinbißstraße bis zum südlichen Bereich des Anlagenstandortes führt. Die bestehende Zufahrt von der Kreisstraße LI 3 soll weiterhin bestehen bleiben. Der Hauptteil des Fahrverkehrs – auch der zum Betonfertigteilwerk Ellhofen – wird jedoch über die neue Südzufahrt abgewickelt, was zu einer deutlichen Entlastung der Ortschaften Oberhäuser und Ellhofen führen wird.
Ja. Es gab erste Abstimmungen und Gespräche mit dem zuständigen Straßenbauamt zur Planung eines Radweges. Die Planungen und der Bau des Radweges obliegen jedoch nicht der Geiger Gruppe, sondern dem Landratsamt Lindau (Bodensee).
Als überwiegender Abfallstrom werden mineralische Abfälle wie Bodenaushub, Bauschutt (z. B. Keramik, Ziegel, Beton) oder Gleisschotter gelagert und behandelt.
Darüber hinaus sollen weitere Wertstoffe wie Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfälle, Metalle, Pappe/Papier/Kartonagen (PPK), Gipsfaserplatten (Rigips), Dachpappe, nicht verwertbarer Bauschutt und weitere kleinere Materialströme angenommen und gelagert werden.
Die Abfallstoffe werden zum überwiegenden Teil vor Ort aufbereitet und einer stofflichen Verwertung zugeführt. Bauschutt wird teilweise nach der Aufbereitung als Sekundärrohstoff zur Herstellung von Recycling-Baustoff eingesetzt (z. B. R-Beton am Standort) oder kommt im Sinne der ErsatzbaustoffV in technischen Bauwerken zum Einsatz. Aufbereitete Böden können nach entsprechender Konditionierung als Ersatzbaustoff eingesetzt werden. Altholz kann je nach Qualität zur Herstellung von Spannplatten eingesetzt werden oder in Heizkraftwerken zur Erzeugung von Strom und Wärme. Papier und Kunststoffe fließen zur hochwertigen Verwertung in den stofflichen Kreislauf zurück.
Das bestehende Betonwerk, das perspektivisch zur Herstellung von Recycling-Beton (R-Beton) umgebaut werden soll.
Das bestehende Kieswerk, dessen Produktion von Kies- und Sandprodukten perspektivisch durch den Betrieb der Mineralik-Waschanlage reduziert werden soll.
Die geplante Mineralik-Waschanlage, die mineralische Abfälle reinigt und dadurch Sekundärrohstoffe produziert.
Die Mineralik-Konditionierungsanlage zur Herstellung von zum Beispiel Flüssigböden und Substratmischungen.
Sieb- und Brecher-Aggregate für das Bauschuttrecycling
Sieb- und Zerkleinerungsaggregate zur Aufbereitung der Wert- und Reststoffe. Zusätzlich ist der Einsatz einer Ballenpresse zur Volumenreduktion einiger Fraktionen der Wert- und Reststoffe vorgesehen.
Vom Aussehen ähnelt eine Mineralik-Waschanlage einem herkömmlichen Kieswerk. Jedoch besitzt eine Mineralik-Waschanlage eine komplexe Verfahrenstechnik zur Reinigung von Schadstoffen. In der allseitig geschlossenen Anlage werden mineralische Abfälle wie Boden, Gleisschotter und Bauschutt gereinigt und in unterschiedliche Gesteinskörnungen abgesiebt. Die Reinigung erfolgt mittels Wasser und durch starke Reibung. Dabei ist beim Waschvorgang keinerlei Zugabe von chemischen Reinigungsmitteln erforderlich. Durch die Verfahrensschritte wird der Hauptteil (circa 80 Prozent) der Materialmenge (Sand, Kies und Gestein) gesäubert und ist schlussendlich schadstofffrei. Diese Gesteinsmenge wird über mehrere Siebanlagen geführt, um als Endprodukt mineralische Ersatzbaustoffe bzw. Sekundärbaustoffe für Bauzwecke zu erhalten. Die schadstoffbehaftete Fein-Restfraktion (circa 20 Prozent) wird verfahrenstechnisch entwässert, witterungsgeschützt innerhalb der Anlage zwischengelagert und anschließend je nach Belastungsgrad auf Deponien abgelagert oder in der Baustoffindustrie verwertet. Das Wasch – bzw. Prozesswasser wird nach der Materialbehandlung mittels Aktivkohlefiltern gereinigt und kann dadurch immer wieder im Kreislauf genutzt werden, wodurch der Wasserbedarf der Anlage stark reduziert werden kann.
Emissionen sind durch menschliche Aktivitäten verursachte Störfaktoren (z. B. Lärm, Staub, Geruch), die von einer Quelle ausgehend, in die Umwelt gelangen.
Als Immissionen bezeichnet man die Einwirkung dieser Störfaktoren auf den Menschen oder seine Umwelt.
Im Zuge der Planung wird frühzeitig ein Gutachten erstellt, in dem die Auswirkungen der Staubemissionen des Vorhabens in Form der Staubkonzentration und des Staubniederschlags bewertet werden. Bei der Bewertung fließen Maßnahmen zur Staubreduktion (bspw. Bedüsungsmaßnahmen) sowie die Materiallagerung in Hallen mit ein.
Im Rahmen der Bauleitplanung werden durch ein Gutachten die Lärmemissionen des Vorhabens bewertet und die schalltechnische Verträglichkeit belegt. Betrachtet werden dabei die Lärmeinwirkungen auf die zum Standort nächstgelegenen Anwesen (maßgebliche Immissionsorte).
Im Zuge der Planung und Genehmigung wird unter anderem ein Gutachten zur Bewertung möglicher Auswirkungen auf geschützte Arten aber auch auf das Schutzgut Boden erstellt. Die Betrachtung soll Konfliktbereiche in der Bauleitplanung aufzeigen und die notwendigen Maßnahmen zur Konfliktlösung sowie Festsetzungen für den Bebauungsplan vorschlagen.
Naturschutzfachliche Belange werden insbesondere im Bebauungsplan-Verfahren behandelt. Der aufzustellende Bebauungsplan umfasst auch einen Umweltbericht, in dem die ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes darzulegen sind. Im Hinblick auf den Artenschutz für relevante Tierarten ist ein Artenschutzgutachten zu erstellen.
Für die Versorgung mit elektrischem Strom sollen die geplanten Hallen mit Photovoltaik belegt werden. Damit wird der Kreislaufstandort Ellhofen mit nachhaltiger Energie versorgt.
Am Standort werden drei Betriebshallen im nördlichen Bereich, eine Betriebshalle im südlichen Bereich sowie die Mineralik-Waschanlage mit Bodenkonditionierungsanlage errichtet. Zudem ist im südlichen Bereich eine Waage mit Waageterminal vorgesehen.
Der Betrieb beschränkt sich auf den Tagzeitraum und wird in der Regel zwischen 7 Uhr und 20 Uhr stattfinden. Ein Nachtbetrieb (zwischen 22:00 und 06:00) findet nicht statt.
Im Hinblick auf die Mineralik-Waschanlage ist bei entsprechender Auslastung ein Zwei-Schichten-Betrieb vorgesehen.
Die Durchführung des Bebauungsplan-Verfahrens ist für das Jahr 2025 vorgesehen und der Bebauungsplan soll per Satzungsbeschluss im 1. Quartal 2026 Rechtskraft erhalten. Das nachfolgende Immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren zum Betrieb der Anlagen wird im Jahr 2026 durchgeführt. Der voraussichtliche Baubeginn ist für Ende 2026 angedacht.